Unsere Seeluft-Schweine
Seit dem 8. Juni 2017 leben unsere Seeluft-Schweine in ihrem neuen und einmaligen Naturklima-Strohstall.
Die Schweinehaltung hat auf unserem Hof eine sehr lange Tradition. Schon bei Übernahme des Betriebes im Jahre 1909 durch unsere Familie hat es auf unserem Hof Schweine gegeben.
Bis zum Jahre 2017 hat die Haltung der Tiere in den Stallungen der alten Hofstelle mitten im Dorfkern von Buchholz stattgefunden. Auch in diesen Ställen haben die Tiere immer auf Stroh gelebt.
Dennoch ist unser neuer Naturklima-Strohstall etwas ganz besonderes:
Nach mehreren Jahren der Planung ist ein tagheller Stall, in dem meist nur etwa 150 Schweine leben, entstanden. Das Ziel war es einen Stall zu bauen, in dem sich die Schweine sichtbar wohl fühlen und in den die vielen Besucher des Hofes während der Öffnungszeiten jederzeit Einblick nehmen können.
Dieses Stallkonzept mit dem Hauptziel: „Bestmögliche tiergerechte Haltung“ wurde gefördert von der EU, dem Bund und dem Land Schleswig-Holstein.
Die Besonderheiten für die Schweine auf einen Blick:
- offener Stall
- die Schweine sind immer an der frischen Luft (Naturklima)
- die Schweine haben etwa doppelt so viel Platz wie in gewöhnlichen Ställen
- sie leben auf Stroh
- sie haben einen Wellness-Bereich (Sandbereich zum wühlen)
- sie haben viele Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten (Hölzer, Bälle, Sand, Stroh)
Besonderheiten für Besucher:
Besucher können während der Hof-Öffnungszeiten jederzeit um den Stall herumgehen und überall hereinschauen
Sie sollen sehen wie die Tiere im Stroh spielen, am langen Trog stehen und zufrieden vor sich hin schmatzen oder miteinander toben oder sogar im Sand wühlen.
Landwirtschaft zum Anfassen und erleben
Besonderer Name:
da unsere Schweine direkt am Ratzeburger See und immer an der frischen Luft leben, nennen wir sie „Seeluft-Schweine“.
Ziel:
Unser Ziel ist es, den Lebensraum unserer Nutztiere so zu gestalten, dass sich die Tiere wohl fühlen und typische Instinkte eines Schweines ausleben können.
Wir möchten unsere Schweine so halten, dass sich die Tiere in der Zeit bei uns möglichst wohl fühlen können und unsere Gäste mit gutem Gewissen Schweinefleisch essen mögen, weil sie sehen, dass in dieser Haltungsform den Nutztieren entsprechende Achtung entgegengebracht wird.
Besonderheiten des Stallkonzeptes
Der Stall:
Die Schweine richten sich die Bucht wie eine Wohnung in Funktionsbereiche ein.
Die Stallbuchten bieten dem einzelnen Tier sehr viel Platz und sind in die Zonen „Schlafen“, „Fressen“ und „Bewegen“ unterteilt.
Schweine sind von Natur aus sehr saubere Tiere. Das Koten erfolgt durch die Aufteilung der Bucht fast ausschließlich im „Bewegungsbereich“. Hier wird der Mist regelmäßig weggeschoben.
Zum Schlafen haben die Tiere „Nester“, die sie durch ihre eigene Körperwärme aufheizen. Diese „Nester sind etwa 1m hoch. Drei Seiten bestehen aus Beton, eine Seite bildet ein Streifenvorhang durch den die Tiere durchschauen und durchgehen können und nach oben sind sie durch einen „Deckel“ geschlossen, damit die aufsteigende Wärme nicht verloren geht, sondern das Nest behaglich warm gehalten wird. Diesen gemütlichen, mit viel Stroh eingestreuten Ort halten die Schweine von Natur aus sehr sauber. Das Fressen findet am langen Trog statt.
Der Stall ist zur Südseite komplett offen (Offenstall) und zur Nordseite mit Lochblech ausgestattet. Dadurch ist keine Lüftungsanlage erforderlich und entstehende Gerüche werden permanent „weggeweht“. Auf diese Weise wird eine unangenehme Geruchsbildung im Stall stark eingeschränkt und die Schweine leben in völlig natürlichem Klima.
Täglich wechselnd darf zusätzlich jeweils eine der Buchten in den „Wellness-Bereich“. Dieser zusätzliche von Sonnensegeln überspannte Auslauf ist gefüllt mit Sand. Die „Seeluft-Schweine“ lieben es mit der Schnauze im Sand zu wühlen und darin liegende kleine Baumstämme umherzurollen, mit dem Ball zu spielen oder sich zu suhlen. Am Abend gehen die Tiere meist erschöpft vom vielen Toben ganz alleine zurück in ihre Bucht um zu schlafen. „Es ist uns wichtig, dass die Tiere die Möglichkeit haben ihre natürlichen Instinkte auszuleben und es macht viel Freude ihnen dabei einfach zuzusehen“, sagt Dipl.-Ing. (FH) A
ndreas Löding.
Regionalität ermöglicht kurze Wege – unsere Schweine leben nur im Lauenburgischen.
Wir beziehen unsere Ferkel in einem Alter von etwa 3 Monaten mit einem Gewicht von 25-30 kg vom lauenburgischen Sauenhaltungsbetrieb Familie Kreimer in Rondeshagen.
Aufgrund des großen Platzangebotes und der vielen Bewegung wachsen unsere Seeluft-Schweine deutlich langsamer heran als viele ihrer Artgenossen in geschlossenen Ställen. Die meisten Tiere werden in einem Alter von acht bis 9 Monaten und mit einem Gewicht von 120 bis 140kg von der Fleischerei Willi Marks in Mölln geschlachtet.
Das Futter beziehen wir vom Ratzeburger Landhandel BAT. Es besteht vor allem aus den Getreidearten Gerste, Weizen, Roggen und Triticale (Kreuzung aus Weizen und Roggen). Für die Eiweißversorgung sind Raps- und Sonnenblumenschrot enthalten. Auf Soja wird bewusst verzichtet, da es sich dabei nicht um ein regionales Futtermittel handelt.
Die viele Bewegung der Tiere, das getreidebasierte Futter und das langsamere Wachsen führen insgesamt zu einem etwas festeren und besonders schmackhaften Fleisch.
Vermarktung:
Die in der Möllner Waldstadt ansässige Traditions-Fleischerei Marks schlachtet die Tiere mit einem Gewicht von etwa 120-140kg für Lödings Bauernhof am See und verarbeitet sie nach eigenen und Rezepten des Hofes zu feinsten Fleisch- und Wurstspezialitäten.
Wurst und Schinken werden ausschließlich über den Hofladen in Buchholz und die eigenen Verkaufsstände vermarktet.
Zusätzlich ist an meistens zwei Wochenenden im Monat frisches Fleisch im Hofladen erhältlich.
Außerdem kann man das Fleisch bei den verschiedenen Buffets auf dem Hof genießen.
Immer am 1. Sonntag im September feiern wir unsere Tiere mit dem „Tag des Seeluft-Schweins“.
Hier stehen bei Stallführungen durch unsere Familie fachliche Informationen rund um die Schweinehaltung im Vordergrund.
Der „Tag des Seeluft-Schweins“ ist ein bunter Tag mit Kunsthandwerkermarkt. Eingeleitet wird das Fest durch einen Gottesdienst unserer Kirchengemeinde St. Georg auf dem Berge aus Ratzeburg. Neben Stallführungen, Musik und Spanferkel direkt vom Grill, stehen Ponyreiten, Treckerfahrten Tombola, Schweine zählen, selbst gebackene Torten und Kuchen, ein Messer- und Scherenschleifer und viel regionales Kunsthandwerk im Vordergrund. Ein Fest für die ganze Familie.